Zwickau: „Julia“ gibt Freien Demokraten Zwickaus neuen Schwung Generationswechsel offensichtlich – Hans-Jürgen Betz erneut Chef des FDP-Stadtverbandes – Liberale wollen stärker in der Kommunalpolitik mitmischen

Eine Atmosphäre des Aufbruchs erfüllte den Kreisparteitag der Zwickauer FDP am Sonnabend im Konferenzsaal des Hotels „Holiday Inn“. Erfrischend war, wie sich junge Mitglieder der Partei zu Wort meldeten und ihre Standpunkte zu liberaler Politik formulierten. Mit großer Mehrheit wurde Hans-Jürgen Betz, bisheriger Vorsitzender des FDP-Kreisverbandes, erneut zum Chef der Liberalen Zwickaus gewählt. Betz erhielt 94 Prozent der abgegebenen Stimmen. Als seine beiden Stellvertreter bekamen Lothar Reißmann und Werner Bräunlich das Vertrauen ausgesprochen.

Weiterhin erfolgte die Wahl der acht Mitglieder des Vorstandes sowie der Schatzmeisterin Petra Lindemann. Ein Diskussionsbeitrag per Multimedia, das hatte es bisher auf einem Parteitag der Zwickauer Liberalen noch nicht gegeben. Sascha Grimmer und Thomas Heyer präsentierten so erreichte Ergebnisse der vor 15 Monaten gegründeten Zwickauer Gruppe der Jungen Liberalen Aktion, kurz „Julia“ genannt. Deren Vorhaben für die Zukunft: Sie wollen unter den Studenten neue Mitglieder für die FDP gewinnen, um eine Hochschulgruppe an der Westsächsischen Hochschule Zwickau zu gründen. Sie planen weiterhin zum Jahresabschluss eine Aktion auf dem Hauptmarkt zum Thema „Junge Menschen denken heute schon an morgen“ und haben vor, dabei Fragen wie Generationen-Gerechtigkeit und Chancen für die Perspektiven junger Leute in der Region anzusprechen.

Für Juni nächsten Jahres wollen die Jungliberalen gute Gastgeber für den „Julia“-Landeskongress in der Muldestadt sein. Lebhaften Beifall fand die Internet-Adresse des Zwickauer FDP-Stadtverbandes (www.fdp-zwickau.de). Die jungen Liberalen sind dabei, die Homepage des Stadtverbandes weiter auszugestalten, um dem Anliegen der Mitglieder auch im Internet Gehör zu verschaffen. „Sind wir auch nur eine kleine Partei“, hatte Betz zuvor in seinem Rechenschaftsbericht erklärt, „wollen wir doch mehr Einfluss nehmen sowohl auf die großen politischen Probleme als auch die Fragen, die den Menschen im Alltag auf den Nägeln brennen.“ Arbeitsgruppen sollen gebildet werden zu Themen wie „Wirtschaft und Umwelt“, „Mittelstand, Handwerk und Gewerbe“ sowie „Jugend, Bildung und Sport“.

Stadtrat Werner Bräunlich berichtete, wie er immer wieder bemüht ist, Stadträte anderer Parteien für liberale Positionen zu gewinnen, vor allem auf dem Gebiet der Jugend- und Gesundheitspolitik. Andreas Schmalfuß, FDP-Vize-Landesvorsitzender, bestärkte alle, sich mehr für die Erhaltung und Schaffung neuer Arbeitsplätze zu engagieren. „Wichtigstes Ziel muss sein“, betonte er, „mit allen Mitteln die weitere Abwanderung junger Leute aus der Region und ganz Sachsen zu stoppen.“ Die Bildung der Arbeitsgruppe „Wirtschaft und Umwelt“ sei dazu ein Schritt in die richtige Richtung.

Datum: 20011212