Die sächsischen Liberalen blicken auf eine lange Tradition zurück. Mit dem Gründer der Deutschen Demokratischen Partei, Friedrich Naumann, dem Dresdner Oberbürgermeister und Mitbegründer der Liberal-Demokratischen Partei (LDPD), Wilhelm Külz, sowie dem langjährigen Vorsitzenden der F.D.P.-Bundestagsfraktion, Wolfgang Mischnick, haben liberale Vordenker aus Sachsen über lange Jahre die Politik in Deutschland maßgeblich mitgeprägt.
Die Geschichte der sächsischen Liberalen im Überblick | |
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1860 – 1919 | Friedrich Naumann, geboren in Störmthal bei Leipzig |
1875 – 1948 | Wilhelm Külz, geboren in Borna |
1907 – 1908 | Dr. Wilhelm Külz wird Reichskommissar für Selbstverwaltung in Deutsch-Südwestafrika. |
1912 | Dr. Wilhelm Külz wird Oberbürgermeister in Zittau. |
1919 | Die Deutsche Demokratische Partei wird gegründet, Friedrich Naumann wird der erste Vorsitzende. |
1919 | Wolfgang Natonek wird in Leipzig geboren. |
1920 – 1933 | Dr. Wilhelm Külz ist Reichstagsabgeordneter und Vorsitzender der Deutschen Demokratischen Partei in Sachsen. |
1921 | Wolfgang Mischnick wird in Dresden geboren. |
1926 – 1927 | Dr. Wilhelm Külz ist Reichsminister des Inneren. |
1931 – 1933 | Dr. Wilhelm Külz ist Oberbürgermeister in Dresden. |
1933 | Dr. Wilhelm Külz wird wegen Verweigerung der Nazi-Flaggenhissung auf dem Rathaus vom Dienst suspendiert. |
1945 | Die Liberal-Demokratische Partei Deutschlands wird gegründet; Mitbegründer sind Wolfgang Mischnick und Wilhelm Külz. |
1945 | Dr. Wilhelm Külz wird Herausgeber der Tageszeitung „Der Morgen“. |
1945 – 1948 | Dr. Wilhelm Külz ist erster Vorsitzender der LDP – neben Theodor Heuss, dem späteren Bundespräsidenten. |
1947 – 1948 | Wolfgang Natonek ist Vorsitzender der Hochschulgruppe der LDP und Vorsitzender des Studentenrates der Universität zu Leipzig. |
1948 | Der sowjetische Geheimdienst verhaftet Wolfgang Natonek. |
1948 – 1956 | Wolfgang Natonek sitzt in Haft als politischer Gefangener in den Zuchthäusern von Torgau und Bautzen; 1956 wird er auf Druck des Westens entlassen und geht in die Bundesrepublik. |
1952 – 1989 | Die LDPD gibt auf Druck der kommunistischen SED und bestimmter Kräfte in ihren eigenen Reihen die Eigenständigkeit als politische Partei auf, formal erkennt sie die Führungsrolle der SED an |
1950 – 1952 | Dr. Günter Kröber wird jüngstes Mitglied im Sächsischen Landtag. |
1954 | Wolfgang Mischnick wird Vorsitzender der Deutschen Jungdemokraten. |
1961 – 1963 | Wolfgang Mischnick gehört dem Kabinett Adenauer als Bundesvertriebenenminister an. |
1987 – 1994 | Wolfgang Mischnick übernimmt den Vorsitz der Friedrich-Naumann-Stiftung. |
1989 | Die LDPD kritisiert die politischen und wirtschatlichen Verhältnisse in der DDR als erste Partei; dem folgt der Austritt aus den Bündnissen „Demokratischer Block“ und „Nationale Front“. |
1990 | Wolfgang Natonek wird auf dem Gründungskongreß der Jungliberalen Aktion zum Ehrenvorsitzenden gewählt. |
1990 | In der DDR gründen sich die F.D.P. die Deutsche Forum Partei (DFP); sie haben ihre stärksten Landesverbände in Sachsen. |
Februar 1990 | Auf dem Erneuerungsparteitag der LDP(D) nennt sie sich um in „LDP – Die Liberalen in Dresden“. |
1990 | Die Parteien LDP, NDPD und der sächsischen DFP vereinigen sich zum Bund Freier Demokraten (BFD) und im August auf Bundesebene mit der DFP und der F.D.P.-West zur ersten gesamtdeutschen Partei. |
1990 | Bei den ersten gesamtdeutschen Bundestagswahlen im Dezember erzielt die sächsische F.D.P. unter der Führung des Spitzenkandidaten Wolfgang Mischnick knapp 13 Prozent und zieht mit fünf sächsischen Abgeordneten in den Bundestag ein. |
1990 | Bei der Wahl zum 1. Sächsischen Landtag erhält die F.D.P. 5,3 Prozent und bildet eine eigene Landtagsfraktion mit dem Vorsitzenden Dr. Günter Kröber (später Ludwig Martin Rade). |
1991 | Die Wilhelm-Külz-Stiftung als Liberales Bildungswerk in Sachsen wird durch Ludwig Martin Rade in Meißen gegründet. |
1994 | Wolfgang Natonek verstirbt in Göttingen. |
1994 | Bei der Wahl zum 2. Sächsischen Landtag ist die F.D.P. mit einem Ergebnis von 1,7 Prozent nicht mehr im Parlament vertreten. |
1996 | Die Wolfgang-Natonek-Akademie in Kottenheide/Vogtland wird als erste Bildungsstätte der Friedrich-Naumann-Stifung in den neuen Bundesländern eröffnet. |
1997 | Wolfgang Mischnick wird Ehrenvorsitzender der sächsischen Liberalen. |
1999 | Bei der Wahl zum 3. Sächsischen Landtag erhält die F.D.P. 1,1 Prozent. |
2000 | Ralf Oberdorfer gewinnt die Bürgermeisterwahlen in Plauen und wird als erster Liberaler Oberbürgermeister der kreisfreien Stadt Plauen. |
2001 | Das F.D.P-Mitglied Ingolf Roßberg gewinnt als Kandidat einer breiten Bürgerinitiative die Stichwahl um den Stuhl des Oberbürgermeisters in Dresden. |
2002 | Bei den Wahlen zum Deutschen Bundestag erreicht die F.D.P. in Sachsen 7,3 Prozent. |
2002 | Wolfgang Mischnick verstirbt in Kronberg. |
2003 | Auf dem Landesparteitag in Döbeln wird der Parteiname in .Freie Demokratische Partei (FDP). – ohne Punkte im Parteikürzel und ohne den Zusatz .Die Liberalen. geändert. |
2004 | Die FDP Sachsen erzielt 7,2 Prozent zur Kommunalwahl (+ 2 Prozentpunkte). |
2004 | Die FDP erreicht 5,2 Prozent zur Europawahl. Der Leipziger Holger Krahmer wird erster Europaabgeordneter der sächsischen FDP. |
2004 | Bei der Wahl zum 4. Sächsischen Landtag erhält die FDP 5,9 Prozent und damit 7 Sitze im Parlament; Fraktionsvorsitzender wird Holger Zastrow. |
2005 | Bei den Wahlen zum Deutschen Bundestag erreicht die FDP in Sachsen 10,2 Prozent und verdoppelt damit ihre Mandate auf 4 Sitze. |
2006 | Das neue „Liberale Haus“ im Preußischen Viertel Dresdens vereint 15 FDP-Verbände, Wahlkreisbüros und Partnerorganisationen zu einer zentralen Anlaufstelle der Freidemokraten in Sachsen. |
2009 | Die sächsischen Freidemokraten erzielen bei den Kommunalwahlen mit 8,3 Prozent und bei der Europawahl mit 9,8 Prozent Rekordergebnisse. |
2009 | Bei der Landtagswahl verdoppelt die FDP mit zehn Prozent die Zahl ihrer Mandate auf 14 nun Abgeordnete. CDU und FDP bilden eine gemeinsame Regierung und die FDP stellt im Kabinett den Wirtschafts- und den Justizminister. |
2009 | Zur Bundestagswahl erringt die FDP Sachsen mit 13,3 Prozent das beste Ergebnis aller ostdeutschen liberalen Landesverbände und stellt vier Bundestagsabgeordnete. |